Dr. Julian Müller
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Forschungsschwerpunkte
Mit etwa 21.000 beschriebenen Arten stellen die Annelida (Ringelwürmer) innerhalb der Lophotrochozoa nach den Mollusca das zweitgrößte Taxon dar. Jüngste molekulare Untersuchungen haben zu grundlegenden Veränderungen in unserem Verständnis der Phylogenie der Annelida geführt, was eine Neuinterpretation ihrer morphologischen Merkmale vor dem Hintergrund dieser neuen Erkenntnisse erfordert. Unter diesem Aspekt untersuche ich die für Anneliden typischen chitinhaltigen Borsten, welche in jedem Körpersegment in vier Bündeln oder Reihen angeordnet sind. Borsten werden in einem Follikel gebildet, der aus eingestülpten Epidermis-Zellen besteht. An der Basis befindet sich der sogenannte Chaetoblast, der einen individuell charakteristischen Saum von Mikrovilli aufweist. Über die Zelloberfläche gibt der Chaetoblast die Borsten-bildende Substanz Chitin nach außen ab, welche sich zwischen den Mikrovilli ansammelt, wodurch die genaue Struktur der auf diese Art ständig weiter wachsenden Borste definiert wird. Borsten können verschiedene Funktionen einnehmen, wie Fortbewegung, Verteidigung und Verankerung im Substrat. Borsteneigenschaften wie Anordnung, Genese oder Ultrastruktur helfen dabei, Arten zu identifizieren und phylogenetische Schlüsse zu ziehen.
Techniken
- Transmissionselektronenmikroskopie
- Lichtmikroskopie und 3D-Modellierungen
-
Mikrocomputertomographie
Wissenschaftliche Abschlussarbeiten
Doktorarbeit
Masterarbeit
Bachelorarbeit
Müller, J. (2016) Topologie und Genese der Borsten bei Glycera gigantea (Glyceridae) und Nephtys hombergii (Nephtyidae), (Annelida). BSc Thesis, Uni Bonn.